E-MOBILITÄT
WANN UND WIE WIRD BEI EINEM HYBRIDAUTO DIE 12V BATTERIE AUFGELADEN?
Ein Mechaniker sagte kürzlich zu diesem Thema:
In keinem PHEV-Automodell (PHEV Plug-in-Hybrid Electric Vehicle) ist eine Lichtmaschine (Generator) verbaut, die üblicherweise die Batterie während der Fahrt auflädt.
Unsere Antwort nach gründlicher Recherche.
Auch die 12V Starter- und Bordnetzbatterie wird immer während der Fahrt aufgeladen, egal ob der Betrieb über den Verbrennungsmotor oder den Elektromotor erfolgt durch die kinetische Energie, die während der Verzögerungs- und Bremsphasen zurückgewonnen wird (=Rekuperation). Weiters wird die Starter- und Bordnetzbatterie auch geladen, wenn der PHEV abgestellt an der Ladestation steht. Je nach KFZ-Hersteller wird die 12V Starter- und Bordnetzbatterie während dem Ladevorgang des Hochvoltakkus immer mit aufgeladen - also unabhängig vom Ladezustand (SOC State Of Charge) - oder erst wenn der Hochvoltakku zu ca. 80% aufgeladen ist.
Der Ladestrom kommt grundsätzlich aus dem Hochvoltakku (Li-Ion) über einen sogenannten DC/DC-Wandler (Gleichspannungswandler). Dieser ist im Fahrbetrieb in jedem Fahrmodus immer in Betrieb.
PS: Allgemein werden DC/DC-Wandler überall dort eingesetzt, wo niedrigere, höhere oder negative Spannungen benötigt werden wie in Fahrzeugen (Autos PHEV Plug-in-Hybrid), Photovoltaikanlagen, Flurförderfahrzeugen, diversen Antriebssystemen und vielen weiteren Anwendungsbereichen.
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Plug-in Hybridautos (PHEV Plug-in-Hybrid Electric Vehicle, oder auf gut deutsch „Steckdosenhybrid“)
Hybridfahrzeuge (HEV Hybrid Electric Vehicle) nutzen generell einen Elektromotor oder zwei immer in Kombination mit einem Verbrennungsmotor. Bei HEV-Automodellen wird die Antriebsbatterie und die Starter- bzw. Bordnetzbatterie über den Verbrennungsmotor und die zurückgewonnene Bremsenergie (Rekuperation) aufgeladen. Der Elektromotor wird beim Bremsen zur Lichtmaschine (Generator) und speist die Bewegungsenergie in den Hochvoltakku zurück – so werden die Antriebsbatterie samt Starter- und Bordnetzbatterie aufgeladen.
Im Unterschied dazu werden die Batterien von PHEV-Autos auch mittels Stecker über das externe Stromnnetz geladen und sind in der Lage, sowohl kürzere Distanzen (meistens um die 30-50 km) vollständig elektrisch, als auch weitere Strecken mittels Verbrennungsmotor komfortabel zurückzulegen.
Deshalb werden sie den E-Autos zugeordnet – auch wenn der konventionelle mit dem elektrischen Antrieb kombiniert wird.
Bekannte PHEV-Automodelle auf unseren Straßen sind:
+ Audi A6 und Q5
+ BMW X1 bis X5
+ VW Golf und Passat GTE
+ Seat Leon und Tarraco
+ Lexus 450RS
+ Mitsubishi Outlander und
+ Toyota Prius
um nur einige der bekannteren zu nennen.
Noch kurz zum wording und um einer Begriffsverwirrung vorzubeugen.
Die Bordnetzbatterie wird umgangssprachlich auch als Auxiliary-, Backup-, Stütz-, Zusatz- oder Zweitbatterie bezeichnet.
Die Lithium-Ionen-Antriebsbatterie ist puncto wording auch als Hochvoltakku bzw. Hochvoltbatterie (HV = Hochvolt) bekannt.
Die Abkürzung DC steht für „Direct Current“, also Gleichstrom bzw. Gleichspannung.
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