ANWENDUNG UND FUNKTION DES BATTERIESENSORS
ENERGIEMANAGEMENT
Der elektronische Batteriesensor ist ein wichtiges Teil des Energiemanagements im Fahrzeug. Durch den Sensor weiß das Auto genau über den Batteriezustand Bescheid, misst die Temperatur und steuert Ladespannung und Ladestrom entsprechend.
Die massiv gestiegenen Bordströme in aktuellen Fahrzeugmodellen und im speziellen die microhybrid Anwendungen Start-Stopp und Rekuperation (=Rückgewinnung) von Bremsenergie stellen neue Anforderungen an Autobatterien. Immer öfter wird auch beim Coasting (= freies Rollen des Autos) kinetische Energie in elektrische umgewandelt und damit die Batterie aufgeladen.
Anwendung und Funktion des Sensors
Das Energiemanagement erfasst via Batteriesensor laufend Parameter wie Spannung, Strom und Temperatur. Anhand dieser Messwerte werden wichtige Kenngrößen wie Ladezustand (SOC State Of Charge), Funktionszustand - die Startfähigkeit (SOF State Of Function) und Gesamtzustand - die Alterung der Batterie (SOH State Of Health) und eine Vielzahl weiterer Werte errechnet.
Die Daten werden an den Fahrzeugcomputer übermittelt. Dieser entscheidet dann über die Energiebilanz im Fahrzeug und schränkt bei Bedarf die Nutzung von Komfortverbrauchern wie z.B. Sitzheizung oder Klimaanlage ein, schaltet die Start-Stopp-Funktion aus und signalisiert dies dem Fahrer mit entsprechenden Hinweisen am Display. Lädt die Lichtmaschine anschließend ausreichend nach, aktiviert das Steuergerät wieder alle Verbraucher und Funktionen automatisch.
Der Kundennutzen kurz notiert
Oberstes Ziel ist es, den Motorstart möglichst immer zu gewährleisten und somit einen Fahrzeugausfall zu vermeiden. Zusätzlich unterstützt der Sensor die intelligente Lichtmaschinenregelung anhand dessen CO2 Emissionen reduziert, Treibstoff eingespart und die Umwelt geschont wird. Erbringt die Batterie nicht mehr die gewünschte Leistung, wird im System „defekte Batterie“ gespeichert und durch diese frühzeitige Warnung ist ein planbarer Batterieaustausch machbar.
Branchenübliche Kurzbezeichnungen schnell erklärt:
BEM - Batterie-Energie-Management =
BMS - Batterie-Management-System =
EEM - Elektrisches Energie-Management =
EMS - Energie-Management-System.
EBS - Elektronischer Batteriesensor =
IBS - Intelligenter Batteriesensor.
SAM - Signalerfassungs- und Auswertungsmodul (Steuergerät).
Viele weitere Kurzbezeichnungen siehe Batterie-ABC.
Worauf ist beim Laden zu achten!
Rote Klemme an den Pluspol und schwarze Klemme mit Masse verbinden*
- Bei modernen Fahrzeugen ist dies auch aufgrund des Batteriesensors besonders relevant, da der Sensor den Ladestrom sonst nicht richtig erkennen kann und womöglich eine Fehlermeldung erzeugt. Nochmals: Der Ladestrom muss über den Sensor laufen, sonst weiß das Steuergerät nicht dass die Batterie geladen wurde und meldet im worst-case Szenario "Neustart nicht möglich".
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*Die Empfehlung gab es früher auch schon, damals wegen der Funkenbildung bei Kontaktierung am Minuspol. (Masse = metallisch blanke Stelle abseits von der Batterie).
- All diese Informationen sind ebenfalls bei der Starthilfe zu beachten!
Der Batteriesensor ist Hinweis auf ein Kfz mit Start-Stopp-Funktion und Batterie-Energie-Management (BEM). Verbauen Sie keinesfalls eine konventionelle Starterbatterie in einem Kraftfahrzeug mit Start-Stopp-Technologie, das serienmäßig mit einer AGM- bzw. EFB-Batterie ausgestattet wurde.
Selbst dann nicht wenn die Start-Stopp-Automatik kurzfristig oder dauerhaft ausgeschaltet wird, denn die zyklische Belastung durch elektrische bzw. elektronische Zusatzverbraucher ist enorm und führt innerhalb weniger Monate zur Batteriepanne einer konventionellen Starterbatterie! Alleine der Dauerbetrieb im teilentladenen Zustand (SOC State Of Charge bei ca. 70%) ist Garant für den vorzeitigen Ausfall einer konventionellen Batterie.
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